Eigentlich war Trondheim für uns nur ein Zwischenstop auf dem Weg Richtung Lofoten. Irgendetwas hat uns bei der Reiseplanung aber doch das Gefühl vermittelt, dass die drittgrößte Stadt Norwegens mehr zu bieten haben muss als einen Hurtigruten Anleger. Kurzerhand haben wir sowohl auf der Hin- als auch der Rückfahrt einen Tag in Trondheim eingeplant und haben uns verliebt: In eine fast schon kleinstädtisch anmutende Atmosphäre, kunterbunte Holzhäuser und gemütliche Cafés.
Auch im Winter rund um den kürzesten Tag lohnt sich eine Reise nach Trondheim. Na klar, wirklich hell ist es nur für wenige Stunden, aber eine lange Dämmerung, kitschig schöne Sonnenuntergänge und vor allem dieses einmalige Licht sind es wert, auch bei eisigen Temperaturen im Winter nach hier zu reisen.

Im Sonnenuntergang am Flussufer des Nidelva
Die Anreise nach Trondheim verlief vollkommen unproblematisch mit der norwegischen Bahn NSB. Von Oslo erreicht man die drittgrößte Stadt Norwegens nach ca. 6 Stunden Fahrt am zentral gelegenen Bahnhof. Die Fahrt ist wunderbar entspannend, Ende Dezember führte uns die Tour durch ein herrliches Winter Wonderland mit tollen Aussichten.
#1: Blick auf Trondheim im Sonnenaufgang – Festung Kristiansten
Im Winter geht die Sonne erst gegen 10 Uhr auf. An einem strahlend schönen Wintertag wie unserem kann man förmlich zusehen wie Haus für Haus in ein warmes goldenes Licht getaucht wird. Rund 10 Minuten steiler Fußweg von der Innenstadt führen uns zur Festung Kristiansten von der aus man einen malerischen Blick auf Trondheim und den vorgelagerten Fjord hat.
#2: Ein zwei drei ganz viele bunte Häuschen – Gamle Bybru
Folgt man dem Fußweg von der Festung in Blickrichtung Fjord entlang des weltweit einzigen Fahrradlifts führt der Weg zur berühmten Gamle Bybru und der Aussicht auf hübsche bunte Holzhäuser – das Postkartenmotiv Trondheims, das in der aufgehenden Morgensonne gleich noch schöner wirkt. Tolle Fotospots finden sich auch entlang des Nidelva bis zur gegenüberliegenden Brücke Bakka Bru.
Einfach zwischen den Häusern mal Richtung Ufer laufen und jedes Mal eine neue schönste Perspektive auf Trondheims Postkartenszenerie werfen. Und das natürlich zu jeder Tages- und Nachtzeit. Auf dem Weg von der Gamle Bybru zur Bakka Bru bummelt ihr am besten ein wenig durch die Gassen von Bakklandet.
#3: Windschief, bunt und urgemütlich – Baklandet Skydsstation
A propos Baklandet. Im vielleicht schönsten Stadtteil Trondheims haben wir abends in der verwinkelten Skydsstation gegessen. Das Haus stammt aus dem 18. Jahrhundert und hat vor seiner Zeit als eines der besten Cafés Norwegens schon einiges erlebt: Als Molkerei, Wäscherei, zwischendurch als Tischlerei oder Pferdestallung. Heute ist es in Privatbesitz und verzaubert neben seiner Optik vor allem mit der tollen, hausgemachten Küche!



Tomaten-Fischsuppe mit Lachs, Gemüse und hausgebackenem Brot

Rentier-Eintopf

Norwegischer Käsekuchen mit Blaubeersauce


#4: Der beste Kaffee der Stadt | Dromedar Kaffeebar
Ende Dezember sind wir bei Minus 14 Grad durch Trondheim gestapft – kein Wunder, dass wir bei so kalten Temperaturen auch die Café-Szene der Stadt erkundet haben. Die Dromedar Kaffeebar gibt es gleich vier Mal in der Stadt – perfekt. Kaffee gibt es in tollen Variationen, auch die heiße Schokolade ist großartig. Am besten einen Platz am Fenster ergattern und das Schneetreiben auf der Straße beobachten.


#5: Rosa Vintage Kitsch und süße Torten-Träumchen – Fairytale Cupcakes
Für Süßschnäbel, Vintage-Liebhaber und Rosa-Mädchen-Träume ist das Fairytale Cupcakes ein Pflichtbesuch. Die Cupcakes sind wahrlich die besten, die ich je probiert habe. Fluffig-schokoladiger Muffin und eine super himbeerig-fruchtige Creme – grandios! Wer es eher herzhaft mag kann hier auch leckeres Smørrebrød bestellen. Tee wird in herrlich kitschig-süßen Kannen serviert, die heiße Schokolade mit Strohhalm im Glas, dazu eine ordentliche Portions Mini Marshmallows als Topping.


Und was gibt’s sonst noch zu sehen?
Von der Gamle Bybru sind es nur wenige Meter bis zum Nidarosdom, der Kathedrale Tondheims. Mit der dahinter untergehenden Sonne ein tolles Motiv. Über die tief verschneiten Wiesen stapfen wir Richtung Ufer des Nidelva und folgen dem Weg zurück Richtung Stadtzentrum. Bei eisigen Temperaturen fotografieren ist natürlich nicht jedermanns Sache. Keine Sorge – auch wenn ihr nicht zwischen Holzhäusern stehen und fotografieren wollt wird euch Trondheim im Winter begeistern. Zum Beispiel mit tollen Museen, wenn draußen die Sonne schon längst wieder untergegangen ist.
Habt ihr noch weitere Tipps für Trondheim? Welche andere norwegische Stadt, egal ob groß oder klein, könnt ihr uns empfehlen? Wir freuen uns über alle Tipps für unsere nächste Tour in den hohen Norden!
Vielen Dank an Visit Norway und NSB, die unsere Anreise nach Trondheim unterstützt haben.
Der Beitrag Tipps für den perfekten Wintertag in Trondheim erschien zuerst auf Moose around the World.